Dötlingen mit Glaner Braut – erste Wanderung nach Zehenbruch
Vor inzwischen 4 Wochen blieb ich nachts auf dem Weg zur Toilette (natürlich barfuß) mit dem kleinen Zeh am Türpfosten hängen – gebrochen! 60 Jahre ist es gutgegangen, nun war ich wohl mal fällig. Wandern war über 3 Wochen lang nicht drin, alternativ habe ich mich aufs Rad geschwungen. Letzten Montag habe ich es gewagt, eine Wanderung rund um Dötlingen zu starten – es hat geklappt 🙂
Die Tour habe ich beim Wanderklaus gefunden, dem ich hiermit recht herzlich danken möchte für die Mühe, die er sich mit seiner Seite und den verlinkten Touren macht! An einem 5 Grad kalten nebligen Novembermontag starte ich am Parkplatz in Dötlingen. Keine 200 Meter weiter erspähe ich einen interessanten Garten und – oh Wunder – der ist öffentlich zugänglich, weil es der
Dötlinger Dorfgarten ist!
Dieser Bauerngarten wird ehrenamtlich von Frauen des Bürger- und Heimatvereins Dötlingen unterhalten, große Klasse!
Wenn Du diese Tour nachlaufen möchtest, achte bitte darauf, wo Komoot die Route zwischen Punkt 2 und 3 gepunktet über ein landwirtschaftliches Anwesen verlaufen lässt, links davon am Ackerrand entlang zu gehen. Die Überwegung des Privatgeländes ist verboten, bei Komoot aber mangels Pfad auf den Karten nicht anders darstellbar! Gleich danach komme ich durch einen lichten Wald, in dem mich eine große Stille umfängt.
Pilze und ganz besonders farbenprächtige Baumpilze sind für mich eine Augenweide.
Entlang einer festen Straße an einem Wochenendhausgebiet hat ein freundlicher Anwohner diese Pausenbank aufgestellt. Ich laufe weiter, es ist mir zu kalt zum Pausieren.
Ich bin froh, das meine Füße mich inzwischen wieder schmerzlos durchs raschelnde Herbstlaub tragen.
Hier nähere ich mich der Hunte und damit dem
Huntepadd an.
Ich liebe die Hunte, weil sie größtenteils ursprünglich ist. Auf unserer Himmelfahrtsradtour sind wir ein Stück entlang der Hunte geradelt.
Bei Flusswanderungen gehört eine gelegentliche Flussüberquerung mit zum Programm, hier Brücke Nummer 1 auf meiner heutigen Tour.
Ganz sanft fließt sie heute dahin, das habe ich auf anderen Wanderungen schon anders gesehen.
Dann komme ich zum Highlight der heutigen Wanderung
– der Glaner Braut,
einem Ensemble von 4!!! Megalithanlagen.
Hier hat bestimmt jemand an einen Verstorbenen gedacht und die Rosen abgelegt.
Bis hierher war mir niemand im Novembernebel begegnet, nun sehe ich beim Rückblick ein Paar Wanderer.
Sie schließen aber nicht zu mir auf und sind irgendwann verschwunden. Es ist schon faszinierend, wie man damals mit einfachsten Mitteln diese Großsteingräber errichtet hat.
Klare Ansage. Auf dem Huntepadd Hunde an die Leine und Reiter müssen draußen bleiben. Radfahrer dürfen aber 🙂
Auf einer dieser Rastbänke habe ich mit meinem Mann vor vielen Jahren (2007) gesessen, sofort wieder erkannt. Damals hatten wir noch keine gescheiten Räder, sondern 2 “Eisenhaufen”.
Und schon folgt die nächste Huntebrücke, danach befinde ich mich wieder auf der Dötlinger Seite.
Ich passiere den Lopshof, heute eine Einrichtung für integratives Wohnen und neuerdings mit neuem gastronomischen Konzept, welches ich leider coronabedingt nicht testen konnte. Ich tröste mich damit, das am Montag nicht geöffnet gewesen wäre 😉
Dann komme ich zum Püttenhus. Hier könnte man z.B. heiraten. Süß, oder?
Dötlingen,
das ist eine nette Geste, die uralte Eiche zu stützen, obwohl sie sehr hinfällig erscheint.
Damit es keine Unfälle mit herabfallenden Baumteilen, wie dem hindrapierten dicken Ast gibt, ist die Fläche gesperrt.
Ich erreiche die wunderschöne St. Firminus-Kirche – eine (zumindest im unteren Bereich) Feldsteinkirche . Gleich rechts neben dem Küsterhaus? im Hintergrund befindet sich eine pieksaubere öffentliche barrierefreie Toilette. Danke dafür an die (Kirchen)Gemeinde Dötlingen!
Bevor Du nun denkst, jetzt ist die Wanderung zu Ende, wird es noch einmal idyllisch. Zunächst eine Teichlandschaft neben dem Karkbäk (Straßenname)…
..dann läufst Du hoch über der Hunte durch den Buchenwald! Ausblicke vom Steilufer inbegriffen. Auf dem verlinkten Komoottrack verläuft die Tour direkt neben der Hunte, dieser Pfad ist aktuell gesperrt und nach oben verlegt! Kein Verlust, wie ich feststelle.
Noch ein Blick zurück – wunderschön!
Kurz danach hat mich die Zivilisation wieder. Noch einige Hundert Meter bis zum Auto – für heute reicht es meinem gebrochenen Zeh. Ich bin glücklich, wieder wandern zu können und fasse mich weiter in Geduld bis zur vollständigen Ausheilung.
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2 Comments
Burkhard
Hallo Karen, Du hattest hoffentlich eine reiche Bescherung? Dieses Jahr ist ja ALLES anders, also hoffen wir auf das nächste….. Deinen schönen Dötlingen Bericht habe ich eben genossen. Auf zwei Dinge möchte ich Dich aber hinweisen: bei dem Text zur Kirche ist ein arger Buchstabensalat entstanden, und als Du dann an der Hunte bist, bezeichnest Du sie fortgesetzt als Hache. Mir als Oldenburger fällt es sehr schwer, diesen Fehler zu akzeptieren…???. Sonst fand ich alles super!!! Hab ein paar schöne ruhige Tage und sei herzlich gegrüßt, Burkhard
Karen
Hallo Burkhard,
Asche auf mein Haupt, man sollte nicht nur die ersten Absätze Korrektur lesen 😉
Ich habe mir etwas vom kalorienfreien Buchstabensalat genommen, nun ist hoffentlich nichts mehr übrig. Die Hunte habe ich wieder zur Hunte gemacht. An der Hache war ich übrigens heute. Habe aber meine Aufzeichnung versaut, weil ich vergessen habe zu stoppen.
Die Bescherung fiel übersichtlich aus, wir beide schenken uns nichts. Nur mit der Restfamilie klappt das nicht so richtig.
Hab noch eine schöne Zeit zwischen den Jahren und drehe ein paar Runden mit Fosca (so heißt sie doch, oder?)
Liebe Grüße
Karen