Mit dem Flixbus zur Radreise
Wir haben es ausprobiert und sind mit dem Flixbus zum Startpunkt unserer Radreise gefahren. Aber der Reihe nach.
Als Christian im Juni in Schönau am Königssee seine erste große Radreise beendet hatte, sagte ich zu ihm, das ich gerne mit im zusammen im September über 2 Wochen etwas Ähnliches machen möchte. Er war schnell begeistert, wir ließen uns zunächst den Urlaub genehmigen und machten uns an die Planung mit Komoot.
Christian war von Nord nach Süd gefahren, wir wollten es umgedreht machen und in Oberstdorf im Oberallgäu starten, um von dort nachhause Richtung Bremen zu radeln. In Oberstdorf hatten wir schon einige Male Wanderurlaub gemacht und auch mit den Mountainbike hatten wir die Gegend schon diverse Male durchmessen. Dieses Mal sollte es anders sein. Aber wie dorthin kommen mit den Rädern?
Die erste Idee war natürlich, die
Deutsche Bahn
zu nutzen. Es waren keine 3 Monate mehr bis zu unserem angedachten Reisetermin gen Süden. 6 Monate im Voraus kann man bei der Bahn buchen. Und das hatten wohl alle Radreisewilligen vor uns bereits getan.
Ich suchte mir zunächst eine ICE-Direktverbindung von Bremen nach Ulm aus, von dort hätten wir mit dem Regionalexpress weiter bis Oberstdorf reisen können. Tolle Sache, wenn es geklappt hätte. Keine Fahrradstellplätze mehr frei. Und so ging es mit jeder von mir gewählten Verbindung, selbst die mit dreimal umsteigen! Alle Fernzüge mit Radstellplätzen ausgebucht. Lange Gesichter bei uns.
Neue Idee. Einer von uns beiden fährt an einem Wochenende vorher mit Auto und Rädern bis Oberstdorf, macht bei einem Hotel, in dem wir vor der Abfahrt übernachten würden, den Kratzfuß, ob die Räder dort solange verwahrt werden können und wir fahren dann mit dem Zug ohne Rad hinterher. Das wäre allerdings ein enormer Zeitaufwand gewesen, von Benzingeld und weiteren Kosten ganz abgesehen.
Ich überlegte schon alternative Strecken, z.B. von Bodensee Richtung Heimat. Das gleiche Dilemma, nichts ging für reisewillige Radfahrer bei der Bahn.
Dann kam mir die Idee! Wir hatten öfter schon gesehen, wie Ingo Wardenburg von Ingo fährt Rad mit dem
Flixbus
und seinem Reiserad unterwegs war. Eine passende Direktverbindung von Bremen nach Ulm mit Plätzen am Radträger gab es noch! Abfahrt abends gegen 20 Uhr , Ankunft 12 Stunden später in Ulm. Eine schlaflose Nacht im Bus hält man wohl durch, nur vor dem unvermeidlichen Besuch der Bordtoilette gruselte ich mich. Zu Recht!
Ein weiteres Problem stellte die Vielzahl unserer Radtaschen dar. Im Gepäckraum des Flixbus hast Du genau
1 Gepäckstück frei.
Weitere Gepäckstücke müssen gesondert angemeldet und bezahlt werden. Ich hatte bei anderen Radreisenden gesehen, das sie auf teils abenteuerliche Weise ihre Radtaschen miteinander verbunden hatten, um daraus ein Gepäckstück entstehen zu lassen. Das gefiel mir nicht und ich suchte und fand eine andere Lösung! Eigentlich ist diese superleichte Reisetasche für Backpacker gedacht, die ihren Rucksack auf Flugreisen schützen wollen. Um mich zu überzeugen, bestellte ich zunächst die 100 Liter-Variante. In die große Tasche hätte locker zu 2 Backrollern noch eine Frontrollertasche gepasst. Da das eine Idee zu groß ist, bestellte ich für meinen Mann die nächstkleinere Variante, nämlich jene hier (Werbung wg. Affiliatelink*, Erklärung im Footer) :
Die beiden Taschen haben aufs Beste ihren Dienst erfüllt und wurden nach dem Ausstieg aus dem Bus auf ein wunderbar kleines Packmaß gefaltet und in den Backroller gepackt. Die werden uns sicher noch auf vielen Radreisen begleiten.
Man tut übrigens gut dran, die Räder am Trailer mit einem Schloß zu sichern. Die Standzeiten auf den Busbahnhöfen könnten im Dunkel der Nacht Dieben eine gute Gelegenheit geben.
Der Flixbus klapperte über Nacht diverse Städte in Deutschland ab, um am nächsten Morgen sogar 20 Minuten früher als geplant am Fernbusbahnhof in Ulm anzukommen. Wir bepackten unsere Räder, um gen Hauptbahnhof zu radeln. Dort stiegen wir in den bereitstehenden Regionalexpress Richtung Oberstdorf. Leider ging die Fahrt wegen Baumaßnahmen und Schienenersatzverkehr nur bis Immenstadt, wo wir uns mit einem Frühstück gestärkt haben. Danach radelten wir genüßlich bei Kaiserwetter gut 20 Kilometer Oberstdorf entgegen. Wie es uns am Anreisetag erging und was wir am Folgetag zur Erholung getan haben, das erfährst Du im ersten Video zu unserer Radreise von Oberstdorf nach Bremen:
Über ein Abo freuen wir uns riesig. Falls Du mehr zu unserer Fahrt mit dem Bus wissen möchtest, schreib es gerne in die Kommentare.
2 Comments
bahnwärterin
wer hätte das gedacht! der bus nimmt die räder mit!
xxxx
Karen
Und das sogar sehr zuverlässig! Wenn da steht, der hat einen Fahrradträger, dann stimmt das auch. Nicht wie bei der Bahn, wo ein Ersatzwaggon kommt und damit Deine Fahrradbuchung hinfällig ist.
Liebe Grüße
Karen